Quelle: KlickSpiegel Online hat geschrieben:Pläne für eigene Währung
Griechenland erwägt Austritt aus der Euro-Zone
Die Schuldenkrise in Griechenland spitzt sich zu. Die Regierung des Landes überlegt nach Informationen von SPIEGEL ONLINE, die Euro-Zone zu verlassen. Die Finanzminister der Währungsunion und Vertreter der EU-Kommission treffen sich am heutigen Freitagabend zu einer geheimen Krisensitzung.
Berlin - Die wirtschaftlichen Probleme Griechenlands sind gewaltig, fast täglich protestieren Bürger gegen die Regierung. Nun sieht Ministerpräsident Georgios Papandreou offenbar keine andere Möglichkeit mehr: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE überlegt seine Regierung, den Euro aufzugeben und wieder eine eigene Währung einzuführen.
Alarmiert durch die Bestrebungen hat die EU-Kommission für den Freitagabend zu einem Krisentreffen nach Luxemburg geladen. Neben dem möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion steht auch eine baldige Umschuldung des Landes auf der Tagesordnung. Ein Jahr nach Ausbruch der Griechenland-Krise bedeutet dies für die Europäische Währungsunion einen existentiellen Wendepunkt - unabhängig davon, für welche Variante sie sich entscheidet.
Wegen der angespannten Lage wurde für das Treffen in Luxemburg höchste Vertraulichkeit verordnet, nur die Finanzminister und je ein enger Mitarbeiter dürfen kommen. Für Deutschland nehmen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen teil.
Schäuble will die Griechen unter allen Umständen vom Euro-Austritt abhalten. Eine interne Vorlage seines Ministeriums, die er mit nach Luxemburg nahm, warnt vor den Folgen. "Es wird zu einer erheblichen Abwertung der neuen Inlandswährung gegenüber dem Euro kommen", heißt es darin. Schätzungen zufolge sei mit einem Kursverlust von bis zu 50 Prozent zu rechnen. Dadurch wachse die Verschuldung Griechenlands drastisch an. Schäubles Fachleute rechnen damit, dass die Staatsschuld nach der Abwertung auf rund 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen würde. "Eine Umschuldung wäre unumgänglich", warnen sie. Im Klartext: Griechenland wäre pleite.
Massive Auswirkungen für die Wirtschaft in Europa
Zwar ist umstritten, ob ein Euro-Austritt Griechenlands juristisch überhaupt möglich wäre - nach Ansicht von Rechtsexperten müsste das Land dafür gleichzeitig auch die Europäische Union insgesamt verlassen. Allerdings ist fraglich, ob die anderen Mitglieder der Währungsunion der Regierung in Athen einen einseitigen Austritt aus der Euro-Zone tatsächlich verwehren würden.
Fest steht: Die Maßnahme hätte nach Einschätzung der Schäuble-Beamten massive Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben in Europa. "Die Währungsumstellung würde eine Kapitalflucht auslösen", schreiben sie. Griechenland könnte sich gezwungen sehen, Kapitalverkehrskontrollen einzuführen. "Dies wäre mit den Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarkts nicht in Einklang zu bringen." Zudem wäre das Land für viele Jahre vom Kapitalmarkt abgeschnitten.
Darüber hinaus würde der Austritt eines Landes aus der Währungsunion "das Vertrauen in das Funktionieren der Euro-Zone schwer beschädigen", heißt es weiter. Internationale Investoren müssten damit rechnen, dass künftig weitere Euro-Mitglieder austreten wollten. "Dies würde zu Ansteckungseffekten in der Euro-Zone führen."
Die deutschen Steuerzahler käme der Schritt teuer zu stehen
Schwere Auswirkungen hätte ein Ausscheren Griechenlands auf den noch immer angeschlagenen Bankensektor, vor allem im eigenen Land. Durch den Währungsschnitt "wäre das gesamte Eigenkapital des Bankensystems aufgezehrt, die Banken des Landes wären schlagartig insolvent". Doch auch die Banken in anderen Ländern hätten zu leiden. "Deutsche und ausländische Kreditinstitute müssten mit erheblichen Verlusten auf ihre Forderungen rechnen", heißt es in dem Papier.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) wäre betroffen. Sie müsste "einen wesentlichen Teil ihrer Forderungen als uneinbringlich abschreiben". Zu den Krediten an Banken kämen noch die Bestände an griechischen Staatsanleihen hinzu, welche die EZB in den vergangenen Monaten aufgekauft hat. Ihr Volumen schätzen die Schäuble-Beamten auf mindestens 40 Milliarden Euro. "Deutschland müsste entsprechend seinem EZB-Kapitalanteil von 27 Prozent den größten Teil der Verluste tragen."
Unter dem Strich käme ein Austritt Griechenlands mit anschließender Staatspleite die Euro-Staaten und ihre Steuerzahler noch teurer zu stehen. Zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds haben sie dem Land Hilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro bewilligt - von denen rund die Hälfte bereits ausgezahlt wurde. "Die Euro-Staaten müssten nach der Insolvenz des Landes auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten."
Das Aus für den griechischen Euro?
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Das Aus für den griechischen Euro?
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Re: Das Aus für den griechischen Euro?
Quelle: Rhein-Zeitung NachrichtentickerEU dementiert Bericht zu Euro-Austritt Griechenlands
Brüssel - Die EU-Kommission hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach Vertreter der Euro-Gruppe zu einem Krisentreffen zusammenkommen, um über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Euro zu beraten. Er wisse davon nichts, sagte ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. «Spiegel Online» hatte berichtet, dass die griechische Regierung angesichts der Schuldenkrise erwäge, den Euro aufzugeben und wieder eine eigene Währung einzuführen. Darüber sei die Kommission nicht informiert worden, sagte der Sprecher.
Fr, 06. Mai. 2011, 18:36 © Rhein-Zeitung & dpa-infocom
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Re: Das Aus für den griechischen Euro?
Quelle: KlickHandelsblatt hat geschrieben:EU dementiert Gerüchte um den Euro-Austritt Griechenlands
Das Gerücht schlug ein wie eine Bombe, es steckt aber allem Anschein nicht viel dahinter: Laut einem Magazinbericht erwägt Griechenland den Austritt aus der Euro-Zone. Die Dementis ließen nicht lange auf sich warten.
Berlin/Brüssel/Freiburg Das hoch verschuldete Griechenland erwägt einem Medienbericht zufolge einen Austritt aus der Euro-Zone. Die Regierung in Athen denke darüber nach, den Währungsraum zu verlassen und wieder eine eigene Währung einzuführen, berichtete "Spiegel Online" am Freitag. Auf entsprechende Signale hin habe die EU-Kommission die Euro-Finanzminister zu einem Sondertreffen am Abend in Luxemburg geladen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wolle die Griechen unter allen Umständen von dem Schritt abhalten. Eine interne Vorlage seines Ministeriums warne vor katastrophalen Folgen eines Austritts Griechenland.
Ein Sprecher von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker wies den Bericht als falsch zurück. Es sei kein solches Treffen geplant. In deutschen Regierungskreisen hieß es, ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone "stand und steht nicht an". Das Handelsblatt erfuhr aus dem Bundesfinanzministerium, dass es sich um eine Falschmeldung handele.
Die EU-Kommission hat auch zurückgewiesen, dass Vertreter der Euro-Gruppe am Freitagabend zu einem Krisentreffen zusammenkommen, um über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Euro zu beraten. "Ich weiß davon nichts", sagte ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel.
Auch aus Griechenland wurde der Bericht zurückgewiesen. Aus dem Finanzministerium verlautete es: „Die Veröffentlichung über eine angeblich bevorstehenden Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist nicht nur unwahr; sie zeugt auch von einer unverständlichen Leichtfertigkeit. Die griechische Regierung und die Regierungen der anderen Mitgliedsländer der EU haben dieses Szenario wiederholt dementiert. Derartige Veröffentlichungen stellen eine Provokation dar, sie unterminieren die Konsolidierungsbemühungen Griechenlands und dienen der Spekulation.“
Euro reagiert heftig
Der Euro reagierte auf die Nachricht heftig: Die Gemeinschaftswährung sackte von knapp 1,45 Dollar um gut 1,2 Prozent auf zwischenzeitlich 1,436 Dollar ab..
Solche Gerüchte belegen, wie sensibel die Situation rund um die Verschuldung Griechenlands ist. Heute warf der Freiburger Wirtschaftsweise Lars Feld der Europäischen Zentralbank (EZB) in Zusammenhang mit der Umschuldung Griechenlands Panikmache vor. "Anstatt darüber nachzudenken, wie man so etwas mit möglichst wenig negativen Begleiterscheinungen über die Bühne bringt, betreibt die EZB Panikmache. Das halte ich für falsch", sagte Feld der "Badischen Zeitung". Die EZB hatte wiederholt vor einem Schuldenschnitt gewarnt, weil sie ein ähnliches Finanzdesaster wie nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 befürchtet.
Vor allem EZB-Präsident Jean-Claude Trichet ist nach Meinung des Wirtschaftsweisen gegen den Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger auf einen Teil ihres Geldes verzichten. "Nach meiner Einschätzung fürchtet sich der EZB-Chef davor, als EZB-Präsident in die Geschichte einzugehen, der einen Finanz-GAU zu verantworten hat." Trichet gibt den Posten im Herbst ab.
Eine Umschuldung in Griechenland sei wegen der hohen Schuldenlast notwendig, sagte der Leiter des Freiburger Walter-Eucken-Instituts. Feld schlug vor, die Laufzeiten griechischer Staatsanleihen zu verlängern. Dies käme einem teilweisen Forderungsverzicht der Gläubiger gleich. Zusätzlich sollte der Euro-Rettungsfonds Griechenland zinsgünstige Kredite geben, mit dem die Athener Regierung dann eigene Staatsanleihen zurückkaufen könnte.
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Re: Das Aus für den griechischen Euro?
@ Mister Münze
Falls Du irgendwo ein Dementi des Dementis ausfindig machst, solltest Du mit der Veröffentlichung im Forum ein wenig abwarten, ob diesem Dementi nicht doch noch ein Dementi des Dementis des Dementis nachfolgt! :grins:
Anmerkung: Die Euro-Talfahrt war eventuell Sinn und Zweck dieser vermutlichen Falschmeldung! ;-)
Falls Du irgendwo ein Dementi des Dementis ausfindig machst, solltest Du mit der Veröffentlichung im Forum ein wenig abwarten, ob diesem Dementi nicht doch noch ein Dementi des Dementis des Dementis nachfolgt! :grins:
Quelle: Rhein-Zeitung NachrichtentickerGerüchte um Griechenland schicken Euro auf Talfahrt
Brüssel - Gerüchte um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone haben den Kurs der Gemeinschaftswährung weiter auf Talfahrt geschickt. Die EU-Kommission und Griechenland wiesen einen Bericht zurück, wonach das hochverschuldete Land die Abschaffung des Euro und eine Rückkehr zu einer eigenen Währung erwägt. «Spiegel Online» hatte berichtet, Vertreter der Euro-Gruppe wollten am Abend zu einem Krisentreffen in Luxemburg zusammenkommen, um über die angeblichen Pläne zu beraten. Ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte, er wisse nichts davon.
Fr, 06. Mai. 2011, 19:46 © Rhein-Zeitung & dpa-infocom
Anmerkung: Die Euro-Talfahrt war eventuell Sinn und Zweck dieser vermutlichen Falschmeldung! ;-)
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Re: Das Aus für den griechischen Euro?
Da säen einige Spekulanten wieder Unruhe in den Euro.
Und alle fallen drauf rein.
Wo ist das Thema Japan geblieben... ??? :)
Und alle fallen drauf rein.
Wo ist das Thema Japan geblieben... ??? :)
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Re: Das Aus für den griechischen Euro?
Diese Spiegel-Meldung mit Griechenland kam mir doch gleich etwas "spanisch" vor ... :crazy: :ROFL:
Aber mal im Ernst: Wofür wollen die Griechen denn eine eigene Währung einführen? Was soll ihnen das bringen?
Die Griechen können froh sein, in der Eurozone Unterstützung zu finden, ein eigener Weg würde in eine noch engere Sackgasse führen ...
Aber mal im Ernst: Wofür wollen die Griechen denn eine eigene Währung einführen? Was soll ihnen das bringen?
Die Griechen können froh sein, in der Eurozone Unterstützung zu finden, ein eigener Weg würde in eine noch engere Sackgasse führen ...
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