Euro Anwärter

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Euro Anwärter

Beitrag von Kai »

Die Royal Scandinavian Mint weiss :
EURO ADOPTION SCHEDULE
The previously announced euro adoption dates for Lithuania (2010) and Estonia (2011) might be in jeopardy. Both countries – along with Latvia – are struggling with inflation well above the 4.2% EMU upper limit, and it has been indicated that 2013 might be a more fitting adoption schedule for all three of these countries. As neither Central Bank has changed its official information, we will still list the below dates even though they most likely will not be met:

» 2010: Lithuania, Andorra (by monetary agreement)
» 2011: Estonia
» 2012: Bulgaria, Hungary, Poland
» 2013: Czech Republic, Latvia
» 2014: Romania
KME
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Re: Euro Anwärter

Beitrag von KME »

DMM hat geschrieben:Keine neuen Euro-Länder in den nächsten zwei Jahren

2010 sollte der Euroraum um weitere EU-Mitglieder wachsen. Doch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise machte einen Strich durch die ursprünglichen Planungen. Bei vielen Staaten der Osterweiterung von 2004 ist der Termin für die Euro-Einführung in weitere Ferne gerückt.

Verschnaufpause für Euromünzen-Sammler! Die Eurozone wird nicht so schnell wachsen wie geplant. Schuld daran ist die teilweise desolate Wirtschaftslage, in der sich viele Länder der EU-Osterweiterung von 2004 derzeit befinden. Durch die internationale Finanzkrise wurde die Situation noch einmal deutlich verschärft.
Bekanntermaßen müssen alle EU-Mitglieder, die die Einführung des Euro anstreben, zunächst eine zweijährige „Probezeit“ absolvieren, in der sie beweisen, dass sie reif für die Gemeinschaftswährung sind. Unter anderen gehört zu den sogenannten Konvergenzkriterien, dass das Haushaltsdefizit drei Prozent nicht überschreitet, sich die Inflationsrate in bestimmten Grenzen bewegt und der Wechselkurs der Landeswährung zum Euro konstant bleibt.

Schon vor Jahren haben wir an dieser Stelle neue nationale Motive von Euro-Kursmünzen etwa von Estland, Lettland oder Litauen vorgestellt und die angestrebten Einführungstermine genannt. Nun, nachdem die schlimmste Weltwirtschaftskrise seit den 1930er Jahren gewütet hat, scheint es an der Zeit, den aktuellen Stand der Dinge einmal zusammenzufassen. Als sicher gilt: In den nächsten beiden Jahren wird es keine neuen Euro-Länder geben. Und die Sammler nutzen die Zeit, ihre in den vergangenen Jahren rasch gewachsene Euro-Kollektion zu ordnen und zu vervollständigen.

BULGARIEN:
Im Jahr 2013 will das osteuropäische Land, das erst seit 2007 in der EU ist, den Euro einführen. Scheiterte bislang ein Beitritt zum zweijährigen „Wechselkursmechanismus II“ an der hohen Inflationsrate, so profitierte das Land in dieser Hinsicht sogar von der globalen Wirtschaftskrise. Bis Jahresende könnte so die Teuerungsrate von zweistelligen Werten auf rund drei Prozent sinken – die Voraussetzung für den Beitritt zur Währungsunion in zwei bis drei Jahren.

DÄNEMARK:
Bereits seit 1973 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft. Bislang verhinderte eine Volksabstimmung aus dem Jahr 2000 die Einführung des Euro. Mittlerweile scheint sich die öffentliche Meinung aber gewandelt zu haben. Prognosen zufolge sieht inzwischen eine Mehrheit der Bevölkerung einen Beitritt zur Währungsunion positiv. Spätestens 2011 soll ein neues Referendum stattfinden. Dann könnte Dänemark zeitnah die Gemeinschaftswährung einführen, denn die Bedingungen dafür sind seit Jahren erfüllt. Auch die Münzentwürfe liegen bereits vor. Sie zeigen Königin Margrethe II. (10 Cent bis 2 Euro) bzw. die dänische Königskrone auf den verkupferten Cent-Werten.
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ESTLAND: Ganz schnell war Estland mit der Gestaltung seiner Euromünzen. Schon kurz nach dem EU-Beitritt 2004 gab es einen entsprechenden Wettbewerb, aus dem als Sieger ein Motiv hervorging, das für alle acht Wertstufen einheitlich die Landesgrenzen des baltischen Staats zeigt. Auf den Entwürfen ist noch die Jahreszahl 2007 zu sehen, das ursprünglich geplante Datum zur Währungsumstellung. Wann es schließlich soweit sein wird, ist noch nicht abzusehen – zu hoch ist die Inflationsrate. Als frühester Zeitpunkt gilt heute Januar 2012.
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GROSSBRITANNIEN: Die Euro-Gegner haben im Vereinigten Königreich nach wie vor eine deutliche Mehrheit, obwohl das Land bereits seit über 35 Jahren zur Europäischen Gemeinschaft gehört. Die Ablösung des britischen Pfunds durch die Gemeinschaftswährung steht deshalb bis auf Weiteres nicht zur Debatte. Ebenso wie Dänemark ist England nicht verpflichtet, den Euro einzuführen – das wurde für diese beiden Länder im Maastricht-Vertrag von 1992 so festgeschrieben.

LETTLAND: Auch von diesem baltischen Staat gibt es bereits die neuen Münzmotive – das traditionelle Trachtenmädchen auf den beiden Höchstwerten, Großes und Kleines Staatswappen auf den Centstücken – mit einer „optimistischen“ Jahreszahl: 2008 steht auf den Entwürfen, das ursprünglich angepeilte Beitrittsdatum. Aber auch hier wurde wegen der hohen Inflationsrate die Einführung des Euro verschoben. Das durch die Weltwirtschaftskrise heftig gebeutelte Land hat heute zusätzlich mit einem großen Haushaltsdefizit zu kämpfen. „Frühestens 2014“, so die Zentralbank in Riga vor wenigen Wochen, könnten die Bedingungen für eine Aufnahme in die Eurozone erfüllt werden.
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LITAUEN: Einen Ritter mit erhobenem Schwert, das Staatswappen des Landes, sollen einmal die acht Euro- und Centwerte Litauens zieren. Zusammen mit Slowenien wollte der größte der drei Baltenstaaten bereits als erstes EU-Neumitglied der Osterweiterung am 1. Januar 2007 mit dem Euro dabei sein. Doch daraus wurde nichts. Die Aufnahmekriterien sind bis heute nicht erfüllt. Eisern hält die Regierung zwar noch immer an ihrem neuen Zieldatum 2012 fest, doch Experten sind skeptisch, ob die Haushaltsprobleme des Landes bis dahin gelöst sind. 2015 gilt aus heutiger Sicht als realistischer.
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POLEN: Das größte Land der Osterweiterung von 2004 hat seine Hoffnungen auf eine Euro-Einführung im Jahr 2012 begraben und auf unbestimmte Zeit verschoben. Ende August sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk: „Die weltweite Krise hat unsere Pläne in Frage gestellt. Heute will ich kein Datum mehr nennen.“ Überdies muss im deutschen Nachbarland noch die Verfassung geändert werden, die den Zloty als gesetztliches Zahlungsmittel vorschreibt. Dies dürfe allerdings angesichts der breiten Zustimmung zum Euro in der Bevölkerung kein allzu großes politisches Hindernis darstellen.

RUMÄNIEN: Das Land strebt für 2014 die Einführung des Euro an, „was von vielen Beobachtern als optimistisch angesehen wird“, wie das Auswärtige Amt in Berlin betont. 2012 will Rumänien die Vorstufe zur Euro-Einführung erreichen, und dem Europäischen Wechselkursmechanismus II beitreten. Ob die Regierung des Landes, dem wegen der Wirtschaftskrise erst kürzlich ein internatioaler Notkredit in Höhe von 20 Milliarden Euro bewilligt werden musste, bis dahin Haushaltsdefizit und Inflation im Griff hat, steht dahin.

SCHWEDEN: Ähnlich wie in Dänemark verhinderte bislang das Ergebnis einer Volksbefragung aus dem Jahr 2003 den Beitritt des Landes zur Eurozone. Mittlerweile hat sich aber auch hier die Stimmung gewandelt. So kann sich Finanzminister Anders Borg die Einführung des Euro vorstellen: „Schweden sollte den Euro übernehmen. Das wäre aus politischen Gründen gut“, sagte er Ende 2008. Ein weiteres Referendum soll im Jahr 2013 stattfinden. Auch wenn es negativ ausfallen sollte, muss Schweden in naher Zukunft die Gemeinschaftswährung einführen, denn im Gegensatz zu Dänemark hat sich das Königreich im EU-Beitrittsvertrag 1995 dazu verpflichtet.

TSCHECHIEN: Urprünglich sollte der Euro in Tschechien schon 2010 die Krone ablösen, ein Jahr nach Beitritt der Slowakei, dem zweiten Nachfolgestaat der ehemaligen Tschechoslowakei. Doch inzwischen ist dieses Ziel in weite Ferne gerückt. Selbst der neue Termin 2014 oder 2015 ist nach Einschätzung von Finanzminister Eduard Janota nicht realistisch, sagte er im August im Tschechischen Fernsehen. Verstärkt durch die aktuelle Wirtschaftskrise kämpft die Tschechische Republik derzeit mit einem hohen Haushaltsdefizit und verfehlt damit die Aufnahmekriterien für die Eurozone deutlich.

UNGARN: Ein ähnliches Bild auch in Ungarn. Staatsverschuldung, Haushaltsdefizit und und Teuerungsrate lassen heute kein konkertes Zieldatum für die Euro-Einführung zu. Auch wenn nach jüngsten Berichten das Schlimmste in Osteuropa überstanden ist und etwa ein Staatsbankrott keinem EU-Land mehr droht, so wird es doch geraume Zeit dauern, bis die Finanzen wieder geordnet sind und die Kriterien für einen Beitritt zur Währungsgemeinschaft erfüllt werden können. Vor 2015 darf wohl deshalb nicht mit Euro-Münzen aus Ungarn gerechnet werden.

Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN, Ausgabe November/Dezember 2009.

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